Kindergottesdienst vom 14.03.21

Jesus heilt den Gelähmten

Am See Genezareth liegt die Stadt Kafarnaum. Dort lebte ein Mann, der war seit vielen Jahren gelähmt. Er konnte nicht gehen und auch nicht stehen. Er konnte nicht einmal seine Hände und Füsse bewegen. So musste er immer auf einer Matte liegen. Und wenn er Hunger hatte, fütterten ihn seine Freunde wie ein kleines Kind.

Eines Tages aber kamen seine Freunde und riefen aufgeregt: «Hast du schon gehört? Jesus ist in der Stadt. Er kann dir gewiss helfen.» Und bevor der Kranke antworten konnte, packten sie seine Matte und schleppten ihn aus dem Haus. Sie trugen ihn durch die vielen Strassen und Gassen, bis sie zu dem Haus kamen, in dem Jesus war.

Aber wie sollten sie zu Jesus hineinkommen? Das Haus war überfüllt. Sogar draussen standen noch Leute und drängten hinein. «Macht Platz!», riefen die Freunde. «Wir wollen zu Jesus.» Aber niemand hörte auf sie.

Da schauten sich die Freunde um und entdeckten eine Treppe aussen am Haus. Sie führte auf das flache Dach. Dort hin trugen sie ihren gelähmten Freund. Sie deckten das Dach ab, machten ein Loch und schauten von oben ins Haus. Da sahen sie Jesus. Er stand genau unter ihnen und sprach mit den Leuten, die sich um ihn drängten. Vorsichtig machten die Freunde das Loch grösser, knüpften die Matte an Seile und liessen sie langsam mit dem Gelähmten hinab, bis er vor Jesus lag.

Da schaute Jesus auf. Als er die Freunde sah, die voller Erwartung auf ihn blickten, wandte er sich an den Kranken und sprach: «Mein Sohn! Deine Sünden sind dir vergeben.»

Auf einmal wurde es ganz still im Haus. Alle starrten auf Jesus. Was hatte Jesus gesagt? Deine Sünden sind dir vergeben? Was sollte das heissen? Einige Gelehrte waren dabei, die murmelten empört: «Unerhört! Was erlaubt sich dieser Jesus? Nur Gott kann Sünden vergeben. Bildet sich Jesus etwa ein, er sei Gott?»

Jesus aber wusste, was die Gelehrten dachten. «Was meint ihr?», fragte er sie. «Was ist leichter: die Sünden vergeben oder die Krankheit heilen? Aber ihr sollt wissen, dass Gott mir die Macht gab, beides zu tun.»

Danach wandte er sich zu dem Kranken und sprach: «Steh auf! Nimm deine Matte und geh!»

Da konnte der Mann auf einmal seine Beine und seine Hände bewegen. Sogleich stand er auf, nahm seine Matte, bahnte sich einen Weg durch die Menschen und ging fröhlich nach Hause.

Die Leute aber sahen fassungslos zu, wie er davon ging. «Noch nie haben wir so etwas gesehen», riefen alle voll Staunen. Und einer nach dem andern fing an Gott laut zu loben, bis das ganze Haus von ihrem Loblied erfüllt war.

Mar 2,1-12 / Lk 5,17-26

Bibeltextfassung der Neukirchner Kinderbibel