Erste ökumenische Seniorenfeier. Thema: Häb Sorg!
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Weihnachten feiern am 13. Dezember? Geht das? Ja. Jedes wichtige Fest braucht Vorbereitungen. Mitte Dezember ist mitten im Advent. Advent heisst Ankunft. Nicht eines Kaisers, wie zur Zeit der Geburt von Jesus Christus. Das galt dem Kaiser. Und die ersten Christen merkten: Das geht für uns so nicht, führte sich der Kaiser auf wie ein Gott. Dann lieber das Kind in der Krippe. Und so wenden wir Christen das Wort Advent seit Hunderten von Jahren für Weihnachten an, und das heisst, sich entsprechend vorzubereiten. Auf originelle Art überraschten uns die Spatzen der Lenzburger Kantorei mit der Oeffnung des Adventskalenders am 13. Dezember: Anstatt Leckerbissen kamen lauter Kinder durchs geöffnete Tor! Und dann sangen sie beschwingt die ersten Adventslieder, das letzte Lied auch noch mit uns Senioren. Und es ging beschwingt so weiter mit Singen und Feiern adventlicher und weihnächtlicher Art, hin zu einem Gedicht Häb Sorg!, etwas, das uns alle betraf, sind wir alle ältere Menschen mit spezifischen Wahrheiten geworden, nicht unbedingt origineller Art. Doch ist es ganz wichtig, dass wir zu uns stehen, heisst es im Adventspsalm 24 in der Bibel: Wer darf hinaufziehen zum Berg des Herrn? Ja, wer reine Hände hat und ein lauteres Herz, wer nicht auf Nichtiges seinen Sinn richtet… Deshalb die wohltuenden Worte der Engel an die damals verachteten Hirten: Fürchtet euch nicht! Denn ich verkündige euch grosse Freude… heute ist euch der Retter geboren… in einer Futterkrippe, wie ihr das kennt! Und sie gingen wie Abgeschriebene hin und wurden reich beschenkt, dass sie jubeln mochten bis in die Frühe des Morgens. Auch wenn wir Aelteren allmählich Mühe mit uns selber haben, wir dürfen uns ehrlich in die Augen schauen. Nur so kommen wir weiter, ist Jubel möglich, dass wir selbst mit unseren immer schwächer eintretenden Erfahrungen aller Art doch Menschen bleiben dürfen, die beschenkt werden können. Förmlich zur Auflockerung erzählte Rosemarie Roth eine köstliche Geschichte einer Weihnachtsgans, die wider Erwarten mit ihrem Leben davon kam. Dann gab es allerhand Süsses, aber noch süsser ist, dass wir uns annehmen, wie wir sind, das ganze Leben lang, ja, dass nicht nur Advent möglich wird, auch Weihnachten. Zuletzt empfingen wir bei Singen und Feiern einen Segen mit folgenden Worten: Möge Gott neu in dir zur Welt kommen. Möge Gottes Gegenwart dein Leben hell machen. Möge dir Kraft zuwachsen, mehr und mehr Mensch zu werden, und das im Namen Gott, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Und wir durften nach gut gelungener Feier aufbrechen, nicht nur auf Weihnachten hin, auch ins neue Jahr hinein, lebendig, hoffnungsvoll, wie die Geburt Jesu uns das verheissen hat.
Ref. Pfarrer Fritz Holderegger