
Hand- und Mundkommunion – Zeichen des Glaubens
Informationen
Die Art, wie die heilige Kommunion empfangen wird – in die Hand oder direkt auf die Zunge – ist nicht nur eine rein äussere Geste, sondern Ausdruck einer inneren Haltung.
Die Handkommunion, die besonders in der frühen Kirche bezeugt ist und seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil wieder erlaubt wurde, unterstreicht eine tiefe Würde: Die offene, empfangende Hand wird zum «Thron für Christus», wie Kirchenväter es ausdrückten. Sie symbolisiert die offene, mündige Teilhabe der Gläubigen, das bewusste Empfangen des Leibes Christi mit der eigenen Verantwortung im Glauben. Diese Art des Empfangs ist heute die meist übliche Form.
Die Mundkommunion, bei der dem Gläubigen den Leib Christi direkt auf die Zunge gelegt wird, war über viele Jahrhunderte die ausschliessliche Form. Sie betont das Empfangen der Gnade – ehrfürchtig, passiv, aus Gottes Hand.
Diese Praxis erinnert daran, dass die Eucharistie ein Geschenk ist, das der Mensch sich nicht selbst nehmen und geben kann. Diese Art des Empfangs ist besonders angezeigt, wenn man die Kommunion unter beiden Gestalten des Leibes und Blutes Christi empfängt.
Beide Formen sind von der Kirche gleichberechtigt anerkannt. Entscheidend ist nicht die äussere Form allein, sondern die innere Haltung, welche beide Formen verbindet: Ehrfurcht, Dankbarkeit und das Bewusstsein, dass uns in der Kommunion Jesus Christus selbst begegnet.
So bleibt jede Kommunion – ob in die Hand oder auf die Zunge – ein «heiliger Augenblick», in dem Gott sich uns schenkt und wir ihn mit gläubigem Herzen empfangen.
Handkommunion – Haltung der Hände
Die Hostie in die Hand gelegt und anschliessend zum Mund geführt. So hältst du deine Hände:
1. Linke Hand als «Thron Christi»: Lege deine linke Hand ganz flach vor dich, sodass sie einen kleinen flachen Teller bildet.
2. Rechte Hand darunter: Platziere deine rechte Hand unter die linke, um eine stabile Unterlage zu schaffen.
3. Empfang der Hostie: Der Kommunionspender legt die Hostie auf deine linke Hand.
4. Zum Mund führen: Nimm die Hostie mit der rechten Hand und führe sie direkt zum Mund.
Für Linkshänder ist umgekehrt selbstverständlich auch möglich.
Wichtig: Achte darauf, dass keine Partikel der Hostie auf deiner Hand verbleiben. Schaue nach dem Empfang nach und esse eventuell verbleibende Partikel.
Mundkommunion – Vorbereitung von Mund und Zunge
Bei der Mundkommunion legt der Kommunionspender die Hostie direkt auf deine Zunge. Diese Form betont das Empfangende und die Demut des Gläubigen.
1. Hände gefaltet: Halte deine Hände vor der Brust gefaltet.
2. Mund öffnen: Öffne den Mund ausreichend weit, damit der Kommunionspender die Hostie gut auf die Zunge legen kann.
3. Zunge herausstrecken – hier nicht nur erlaubt, sondern erforderlich 🙂 Strecke die Zunge weit und ruhig heraus, damit die Hostie daraufgelegt werden kann.
4. Stillhalten: Bleibe ruhig stehen (oder knien), bis der Kommunionspender die Hostie auf deine Zunge gelegt hat.
Bild 1: Christus spendet den Aposteln die Kommunion in die Hand, Metamorphosis-Kirche in Palaichori, Zypern, 16. Jh. / Bild 2: Reimar / Shutterstock.com