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Ein Wort zur Krise

Ein Wort zur Krise

Liebe Gläubige im Pastoralraum Region Lenzburg

Der Bundesrat hat am 16. März den nationalen Notstand bis zum 19. April ausgerufen.

Dies bedeutet für uns alle, dass wir auf unser gewohntes Leben wie wir es kannten, schmerzhaft verzichten müssen.

Auch als Gläubige müssen wir uns in unserem öffentlichen und gemeinsamen Glaubensleben stark einschränken. Dies ist umso schmerzlicher, weil das grösste Fest der Christenheit, Ostern, schon bald gefeiert wird.

Viele Menschen fühlen sich in dieser ausserordentlichen Lage verunsichert und sind verängstigt. Auch wir Gläubigen sind davor nicht geschützt. Dennoch will und kann unser Glaube gerade in schwierigen Zeiten uns Kraft, Hilfe und Schutz sein. So wollen wir als Christinnen und Christen gerade jetzt unseren Glauben aktiv leben und so daraus Kraft schöpfen. Auch wenn wir dabei räumlich getrennt sind, so verbindet uns doch die gemeinsame Hoffnung, dass Christus in seinem Sterben am Kreuz uns gerade in schweren Zeiten beisteht und in seiner Auferstehung uns deutlich vor Augen führt, dass die Mächte des Lebens unendlich viel stärker sind als die Macht des Todes. Nutzen wir deshalb diese Zeit auch, um im Gebet neu unseren Glauben zu entdecken.

Das Läuten der Kirchenglocken kann uns dabei helfen, uns mit anderen Gläubigen zur selben Zeit im Gebet zu verbinden. Unsere Glocken sind ja nicht irgendein „Gebimmel“, sondern hörbare Mahnungen, unseren Glauben im Gebet gemeinsam zu teilen. So fordere ich Sie alle auf: Wenn Sie die Glocken der reformierten und katholischen Kirchen hören, nehmen Sie sich doch einige Minuten Zeit der Andacht und der Solidarität, die wir alle füreinander einsetzen können.

Auch die Schweizerische Bischofskonferenz ruft zusammen mit der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz zu einem gemeinsamen Zeichen der Hoffnung auf. An Gründonnerstag sollen zum Abendgebet um 20 Uhr alle Glocken der beiden Kirchen läuten, ebenso am Ostersonntag.

Eine weitere Möglichkeit, uns im Glauben zu verbinden, möchten wir ebenfalls ermöglichen.

Ab Palmsonntag werden die Gottesdienste, welche bei geschlossenen Kirchentüren in Lenzburg deutsch/italienisch gefeiert werden, per Livestream zeitgleich auf unserer Homepage veröffentlicht, damit alle Gläubigen auf diese Weise von zu Hause mitfeiern können.

So wünsche ich Ihnen und Ihren Lieben zusammen mit Don Luigi Talarico, Seelsorger Gerhard Ruff und der Kirchenpflege von Herzen viel Kraft, Geduld, heitere Gelassenheit, Gesundheit und Gottes reichen Segen! Hebed Sorg!

Euer Roland Häfliger Pastoralraumpfarrer