Osterfestkreis der Kirche
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Bild und Quelle Text: wikipedia
Der Ostersonntag ist die christliche Variante des letzten Pessachtages: Dem Auszug aus Ägypten entspricht die in der Osternacht gefeierte Rettung Jesu und mit ihm aller Menschen aus dem Tod. In dieser Form wurde der Ostersonntag zum Ausgangs- und Mittelpunkt des Kirchenjahres. Er blieb lange Zeit das einzige christliche Jahresfest, bei dem auch die Taufe der Katechumenen stattfand und der Märtyrer des vergangenen Jahres gedacht wurde.
Das Osterdatum wurde in der westlichen Tradition im Jahre 325 auf den Sonntag nach dem ersten Vollmond des Frühlings gelegt. Es fügte sich damit in die Sonntagsreihe ein und bildete einen zum Pessach analogen Festkreis aus. Dabei bereiteten viele christliche Gemeinden die Osterfeier seit dem 2. Jahrhundert mit zwei bis sechs Fastentagen vor. Im 4. Jahrhundert entstand im Westen das im Osten unbekannte Triduum Sacrum, das den Abend des Gründonnerstags, den Karfreitag, Karsamstag und Ostersonntag umfasste. Es wurde analog zum sieben- oder achttägigen Pessach zur heiligen Woche erweitert, die vom Tag des Einzugs Jesu in Jerusalem (Palmsonntag) an den Verlauf der letzten Lebenstage Jesu bis zu seiner Auferstehung sinngemäss abbildete.
Dem Osterfest folgte ebenfalls seit dem 4. Jahrhundert eine Woche, bei der die zu Ostern Neugetauften täglich die Eucharistie feierten und in der apostolischen Lehre unterwiesen wurden. Sie endete mit dem Weissen Sonntag, der seinen Namen vermutlich von den weissen Taufgewändern ableitet, die in der frühen Kirche von den in der Osternacht Getauften bis zu diesem Tag getragen wurden. Dieser „kleinen Oktav“ (Osterwoche) wurde eine „grosse Oktav“ von sieben Wochen für die österliche Freudenzeit zur Seite gestellt. Diese lief auf den Pfingstsonntag zu und umfasste mit ihm 50 Tage, analog zur Frist zwischen Pessach und Schawuot im jüdischen Kalender. Damit erhielt die Gabe des Heiligen Geistes, die nach Joh 20,22 zur Offenbarung des Auferstandenen gehört, gemäss dem zweiten Kapitel der Apostelgeschichte eine eigene liturgische Begehung. Zehn Tage vorher etablierte sich gemäss der 40-Tages-Angabe (Apg 1,3) das Himmelfahrtsfest.