Geschichte

Geschichte

Den ersten Versuch, katholische Gottesdienste nach der Reformation in Lenzburg wieder einzuführen, unternahm 1810 Michael Traugott Pfeiffer (Wikipedia).

Er bat den Stadtrat um Erlaubnis, diese in seiner Wohnung feiern zu dürfen. Der Stadtrat erklärte sich einverstanden und war überdies bereit, dem Seelsorger jährlich „zwei Mütt Kernen und zwei Mütt Roggen“ auszurichten.

Mit der Verlegung des kantonalen Lehrerseminars von Aarau nach Lenzburg 1836 wurde die Einführung eines regelmässigen katholischen Gottesdienstes ein dringendes Erfordernis. Die Stadtkirche durfte nun fortan auch für katholische Gottesdienste benutzt werden. Als das kantonale Lehrerseminar im Jahre 1846 nach Brugg verlegt wurde, wurde dies wieder hinfällig.

In den fünfziger Jahren bestand für den Bezirk Lenzburg eine katholische Missionsstation. Diese stellte im Sommer 1866 wiederum einen Antrag um Durchführung von katholischen Gottesdiensten.

1867 wurde durch die Aargauer Regierung eine „Curat-Priesterstelle“ geschaffen, welche sowohl die Betreuung der katholischen Gefangenen der Strafanstalt Lenzburg als auch der in Lenzburg und Umgebung wohnhaften Katholiken umfasste. Erster Inhaber dieser Stelle war H.H. Alois Bühlmann. Die Gottesdienste feierte man in der reformierten Kirche.
Ein herber Rückschlag erleidet die römisch-katholische Kirche im Jahr 1872. Der zweite katholische Pfarrer Josef Furrer tritt mit den wenigen Lenzburger Katholiken zum christkatholischen Glauben über.

Mit der Aargauischen Staatsverfassung von 1885 wurde die staatsrechtliche Grundlage für das Landeskirchentum geschaffen. Seit diesem Jahr werden denn auch in Lenzburg wieder regelmässige römisch-katholische Gottesdienste abgehalten. Diese fanden anfänglich oben an der Schlossgasse in dem bescheidenen Häuschen von Frau Tobler-Beltramini statt. Ein Kirchenbau musste raschmöglichst realisiert werden. Ein passendes Grundstück konnte an der Bahnhofstrasse erworben werden. Im Jahre 1891 erfolgte die Grundsteinlegung. Ein Jahr später fand die Glocken- und Kirchenweihe statt und alle Katholiken des Bezirks Lenzburg wurden in einer römisch-katholischen Genossenschaft zusammengefasst. Pfarrer in dieser Zeit war Eugen Heer.

Nach dem ersten Weltkrieg erwies sich das bescheidene Lenzburger Kirchlein als zu klein für alle Gläubigen. Nach einigen Jahren Planung und Spenden sammeln wurde 1933 mit dem Bau einer ersten grossen Kirche begonnen, welche ein Jahr später eingeweiht wurde. Aber erst 1947 wurde die Genossenschaft in eine politisch anerkannte Kirchgemeinde umgewandelt.

Einige Jahre zuvor waren Pläne für einen weiteren Kirchenbau ins Auge gefasst worden. Im Dezember 1950 bewilligte die Kirchgemeindeversammlung einen Kredit für eine Notkirche in Wildegg, im Mai 1951 war die Kirchweihe. Die nächste Bauetappe im Jahre 1958/59 umfasste ein Pfarrhaus, das unmittelbar neben der provisorischen Kirche zu stehen kam.

Mitte der sechziger Jahre verfügte die Kirchgemeinde über die notwendigen Mittel und bewilligte 1967 den Kredit für den Bau einer richtigen Kirche in Wildegg. Am 1. November 1969 konnte die St. Antonius Kirche durch Bischof Hänggi eingeweiht werden. Am 1. November 1969 konnte die St. Antonius Kirche durch Bischof Hänggi eingeweiht werden. Diese wurde im Jahr 2002 sanft renoviert. 2013 wurde das Pfarrhaus, welches nicht mehr als Wohnhaus genutzt wurde, umfunktioniert. Seither dient es der Katechese für den Religionsunterricht. Am 15. Juni 2014 weihte Bischof Kay Schmalhausen aus Peru die neue Goll-Orgel ein.

Auch im unteren Seetal nahm die Zahl der Katholiken nach dem zweiten Weltkrieg ständig zu, so dass 1960 mit einem regelmässigen Gottesdienst im Schulhaus Seon begonnen wurde. Schneller als gedacht und ohne Belastung der Kirchgemeinde wurde der Seoner Kirchenbau realisiert. Ein Geschäftsmann, dem von Aerzten sichere Erblindung vorausgesagt worden war, erlangte auf einer Wallfart nach Lisieux am Grab der hl. Theresia Heilung. Aus Dankbarkeit schenkte er der Kirchgemeinde das notwendige Kapital für den Bau einer Kirche mit Pfarrhaus.

Im Juli 1966 wurde der Grundstein gelegt und im November desselben Jahres konnte Bischof Franziskus von Streng die neue Kirche einweihen. Dem Wunsch des Spenders entsprechend, wurde die hl. Theresia von Lisieux Kirchenpatronin. Im Jahre 1975 wurde der Kirche ein Pfarreiheim angebaut. Am 6. September 2014 wurde der Zwischenbau und der Abschluss des Projektes ‘Theresia in den Birken’ der Architekten Azzola & Durisch, Zürich gefeiert und am 30. August 2015 schliesslich erfolgte die Altarweihe durch Weihbischof Denis Theurillat nach abgeschlossener Innenrenovation der Kirche.

In den 80er Jahren wurde der Ruf nach einem Pfarreizentrum in Lenzburg laut. Eine Spezialkommission bekam 1979 den Auftrag zur Planung eines Gesamtkonzeptes dafür. Das formulierte Raumprogramm bildete Basis eines öffentlichen Architekturwettbewerbs. Aus 13 eingereichten Arbeiten ging das Projekt des Tessiner Architekturbüros Snozzi und Jenni als Sieger hervor.

Im Sommer 1992 war Spatenstich und Baubeginn des Pfarreizentrums an der Bahnhofstrasse und am 4. September 1994 konnte die sanierte und im inneren neu gestaltete HERZ JESU Kirche samt neu erstellter Werktagskapelle und Pfarreizentrum im Rahmen eines Festgottesdienstes durch Weihbischof Martin Gächter eingeweiht werden.